Heidelberg (soz) Christian Koch schüttelte den Kopf und trauerte der vergebenen Chance hinterher. „Wenn wir auch nur annähernd unsere Leistungen der letzten Woche wiederholt hätten, wäre viel mehr möglich gewesen“, sagte der Trainer des Verbandsligisten TSV Malsch nach dem 18:22 gegen den TSV Rot.
Klar, das Nachbarschafts-Duell ist das Spiel des Jahres für die Mannschaft vom Letzenberg. Doch Koch musste erkennen: „Rot war am Anfang und in der entscheidenden Schlussphase besser.“ Und wurde so seiner Favoritenrolle gerecht. Die Gäste spielen um die Meisterschaft, Malsch steckt im Abstiegskampf. Doch im Hinspiel hatte Malsch dem Favoriten Paroli geboten, zuletzt wurde Vize-Meister Dossenheim eindrucksvoll besiegt.
In dieser Partie machte nur die Abwehr eine gute Partie. „Wann hältst du Rot mal auf 22 Tore?“, fragt sich Koch zurecht. „Aber am Ende war das zu wenig, um zu bestehen. Im Angriff waren wir viel zu statisch. Außerdem hat uns Rots Torwart Yannick Steger zur Verweiflung gebracht.“ Gleich drei Siebenmeter vergab der TSV – zu viel an diesem Abend.
Die Gäste führten schnell 2:7, zur Pause, beim 6:9, war trotzdem noch lange nichts entschieden. Siehe da: In der 51. Minute erzielte Malschs Rückraum-Ass Christian Breitenstein den 15:15-Ausgleich. Doch ausgerechnet der Ex-Malscher Steffen Wacker sorgte mit zwei Toren in Folge zum 15:18 (57.) für die Vorentscheidung. „Rot war in dieser Phase einfach cleverer“, erkannte Koch.
Der TV Eppelheim, der mit Leutershausen und Rot die Vorrunde der Verbandsliga dominierte, ging beim ersten Rückspiel der Saison gegen die HG Königshofen/Sachsenflur so entschlossen ans Werk, dass dem Gegner schon bald Hören und Sehen verging und er nach einem deprimierenden Halbzeitstand von 22:8 schließlich mit 39:19 geschlagen die Heimreise ins Taubertal antreten musste.
Nach einem gelungenen Start des TVE (4:1) kamen die Gäste noch einmal auf 6:4 heran. Doch dann war es mit ihrer Herrlichkeit zu Ende, denn erst beim 12:4 gelang ihnen der nächste Treffer. Die zweite Hälfte begann, wie die erste aufgehört hatte. Die Hausherren erhöhten Zug um Zug erst auf 30:12, hatten beim 33:13 erstmals 20 Tore Differenz zwischen sich und den Gegner gelegt – ein Abstand, der dann auch am Ende des Spiels noch Bestand hatte.
Herausragend war der schnelle Linksaußen Domenic Sauer, der mit Kontern und Trickwürfen den gegnerischen Torwart mehrfach düpierte und neun Treffer erzielte. Die Trainer waren diesmal so entspannt wie selten. Robin Erb meinte hoch zufrieden: „Das war die Antwort, die ich mir nach unserem letzten schwachen Spiel erwartet habe, Konzentration und Entschlossenheit von der ersten Minute an." Und Sebastian Dürr ergänzte: "Die Körpersprache hat gestimmt, unsere Abwehr hat den gegnerischen Angreifern schon früh den Schneid abgekauft."
Schützenhilfe im Meisterkampf bekamen Rot und Eppelheim vom TSV Wieblingen. Die Heidelberger besiegten den Mit-Favoriten TG Eggenstein 29:27. Überragend dabei: Regisseur Marco Widmann mit 17 (!) Toren – er schaffte dabei das Kunststück, alle zehn gegebenen Siebenmeter zu verwandeln. Wieblingen setzte sich gegen Ende der ersten Halbzeit auf 13:10 ab, erzielte gleich nach Wiederanpfiff drei schnelle Treffer zum vorentscheidenden 16:10 (36.). Erst gegen Ende der Partie kam Eggenstein wieder bedrohlicher heran (28:26, 59.) – zu spät.
Ohne ihren Spielertrainer Nicolai Elfner musste die TSG Dossenheim einen Rückschlag im Kampf um die vorderen Plätze hinnehmen: Das 23:33 bei der TGS Pforzheim 2 tut weh. In der ersten Halbzeit hielt die TSG noch mit (14:13), danach brachen alle Dämme. Bis zur 40. Minute führte Pforzheim bereits mit 21:16.