Dossenheimer Handballer gewinnen das Spitzenspiel und sind vorzeitig Herbstmeister
(soz). Die Dossenheimer hüpften gerade ein paar Siegesrunden im Kreis und genossen die Leichtigkeit des Seins, als die nächste gute Nachricht vermeldet wurde. „Irgendjemand schrie uns zu, dass Plankstadt verloren hat“, berichtet Spielertrainer Nicolai Elfner, „da sind wir eben noch ‘ne extra Runde gehüpft.“
Es lief alles richtig gut an diesem Wochenende für die Verbandsliga-Handballer der TSG Dossenheim: Sie gewannen das Spitzenspiel gegen den Zweiten Ettlingen 25:19, der eigentliche Top-Favorit Plankstadt patzte in Walzbachtal. Die TSG hat sich nun einen komfortablen Drei-Punkte-Vorsprung erarbeitet und ist bereits einen Spieltag vor dem Ende der Vorrunde ungeschlagener Herbstmeister.
„Wir sind definitiv in einem Flow“, bestätigt Elfner den neudeutschen Begriff, der in letzter Zeit immer dann hervorgeholt wird, wenn was Überraschendes eingetreten ist, das man rational nicht erklären kann. So ziemlich alle wussten im Sommer, dass Dossenheim eine gute Mannschaft hat – aber dass der letztjährige Dritte die Verbandsliga dominiert wie Bayern München zu besten Pep-Guardiola-Zeiten die Fußball-Bundesliga, das hatte wohl niemand auf der Rechnung.
Beispiele gefällig? Den TSV Rot, neben Plankstadt vor der Saison Aufstiegs-Favorit, 28:19 hergespielt. Jetzt dem Zweiten Ettlingen keine Chance gelassen, obwohl die TSG nicht ihre beste Leistung abrief. Elfner stellte selbstkritisch fest: „Es war kein berauschendes Spiel von uns, ich habe beispielsweise einen rabenschwarzen Tag erwischt. Dazu haben wir zu viele dumme Fehler gemacht und zu viele richtig gute Chancen liegen gelassen.“ Aber es reichte, um den Tabellen-Zweiten zu dominieren. Die TSG lag 10:5 (21.) und 12:8 (28.), beim 13:12 (33.) war das Spiel freilich wieder offen. Allerdings nur für kurze Zeit, denn Dossenheim setzte sich auf 20:14 (44.) und schließlich 23:18 (56.) entscheidend ab.
So nüchtern Elfner den großen Sieg beschreibt, so schwärmerisch wird er, wenn er über seine Mannschaft spricht: „Das ist so eine geile Truppe... Wir haben schon einen super Kader, sind breit aufgestellt. Keiner kriegt Kohle bei uns, ganz viele Spieler kommen aus der eigenen Jugend.“ So präsentiert sich Dossenheim Woche für Woche frisch, fröhlich und frei von der Leber weg. „Ich versuche immer, den Erwartungsdruck zu nehmen“, berichtet Elfner, „ich sage den Jungs, sie sollen sich lockermachen. Wenn wir das spielen, was wir können, können wir jeden in dieser Klasse schlagen.“ Offensichtlich rufen sie ihr Potenzial derzeit oft ab.
Wird auch nötig sein, um in zwei Wochen die nächste große Prüfung zu bestehen. Dann steigt der nächste Hit bei der TSG Plankstadt, mit drei Minuspunkten Rückstand immer noch Verfolger Nummer 1. „Ich bin überzeugt, dass wir auch dort richtig gut spielen werden“, sagt Elfner. „Der Druck liegt jetzt eindeutig bei Plankstadt. Die müssen abliefern. Wenn sie das auch noch verlieren, hätten sie fünf Punkte Rückstand auf uns.“ Was Elfner nicht sagt: Dann wäre immer noch nichts entschieden, aber das müsste eine Mannschaft gegen diese starken Dossenheimer erst einmal aufholen.