Das HSG-Bollwerk sichert zwei Punkte

Handball: St.Leon/Reilingens Frauen schlagen Oftersheim/Schwetzingen mit 25:12 gegen – Eppelheim gewinnt gegen Wieblingen schon wieder ein Derby

Heidelberg. (bz) Nach acht Minuten deutete rein gar nichts auf das spätere ungewöhnliche Endergebnis von 12:25 (9:12) zwischen den Frauen-Oberligisten der HG Oftersheim/Schwetzingen und der HSG St.Leon/Reilingen hin.

4:1 führte die HG nach diesen acht Zeigerumdrehungen, St.Leon/Reilingen benötigte in Abwehr und Angriff etwas Anlaufzeit, doch dann griff ein Rädchen ins andere. In den folgenden 52 Minuten kassierte die HSG mickrige acht Gegentore – ein formidabler Wert. Die Gastgeberinnen blieben immer wieder am groß gewachsenen Block der HSG hängen und bei den wenigen gelungenen Angriffen erwies sich Torfrau Christin Weiß als nahezu unüberwindbar.

Im zweiten Abschnitt gelang der HG quasi nichts mehr. Paula Lederer, Samira Schulz sowie Jana Pahl trugen sich mit je fünf Treffern in die Statistik ein. „Wir haben zwar einige Bälle verworfen, aber ich bin mit der Entwicklung meiner Mannschaft sehr zufrieden“, zog HSG-Trainer Sascha Kuhn sein Fazit und dachte an alte Zeiten zurück, „noch vor einem Jahr hätten wir uns dem Gegner angepasst und vielleicht glücklich mit einem Tor gewonnen, statt unser Spiel abzurufen.“

Einer deutlichen Leistungssteigerung in Halbzeit zwei ist es zu verdanken, dass die Badenliga-Männer der TSG Wiesloch zwei Punkte aus Leutershausen mit nach Hause bringen. Dabei sah es zur Pause und dem 10:13-Rückstand noch nicht nach einem Auswärtssieg aus. Die TSG zeigte nach etwas Anlaufschwierigkeiten in Abwehr und Angriff eine bessere Leistung und so gelang in der 42. Minute der Ausgleich zum 17:17. Angeführt von Nico Maier (8) tüteten die Wieslocher ihren 31:25-Erfolg in den letzten zehn Minuten ein.

Ein Hochzeitsgeschenk der besonderen Art machten die Männer der HSG St.Leon/Reilingen ihrem Trainer Jonathan Winter, der sich am Samstag traute. Zeitgleich fuhr seine Mannschaft einen 29:27-Heimsieg gegen den TV Friedrichsfeld ein. „Unser Kampfgeist hat die körperlichen Vorteile des TVF wettgemacht“, sagte Klaus Benetti, der Winter vertrat.

Von Anfang an lieferten sich die Badenliga-Frauen der SG Nußloch und des TV Brühl ein packendes Kopf-an-Kopf-Rennen. Dabei lagen meist die Gäste leicht in Front. „Es war ein klassisches Derby“, hielt Nußlochs Trainer Marcus Gutsche fest, „in der Abwehr haben wir viel zu offen agiert und zu viele Anspiele an den Kreis zugelassen.“ Insgesamt zehn Zeitstrafen taten ihr übriges, weshalb die „Nussis“ kaum ihren Rhythmus fanden.

Trotz dieser insgesamt 20 Minuten in Unterzahl und dem 22:26-Rückstand sieben Minuten vor Schluss, kämpften sie sich in die Partie zurück. Binnen zweieinhalb Minuten glichen sie zum 26:26 aus. „Zum Ende hin wollten wir es mehr und haben dann auch verdient gewonnen“, sprach Gutsche seiner Sieben ein Lob dafür aus, nie aufgegeben zu haben. Vier Sekunden vor dem Ende bewies Marie Joerg große Nervenstärke und traf per Siebenmeter zum umjubelten 29:28-Heimsieg.

„Das war nichts für schwache Nerven“, pustete Frank Gerbershagen, der Trainer der TSG Wiesloch nach dem 31:28-Auswärtssieg beim TSV Rintheim tief durch, „das ist Erleichterung pur, endlich haben wir den ersten Saisonsieg. Mal wieder legte Johanna Sauter eine tadellose Leistung aufs Parkett und steuerte 17 Tore zum Erfolg bei. Ihr war es logischerweise vorbehalten mit zwei Toren in Folge zum 31:27 (60.) den Sack zuzumachen.

Ein rasantes Derby lieferten sich der TV Eppelheim und der TSV Wieblingen in der Männer-Verbandsliga. Nach einem Abtasten, 3:3 nach zehn Minuten, setzten sich die Gastgeber das erste Mal auf 8:3 ab (16.). Eppelheim vergab in der Folge zwei Siebenmeter und einen Freien, plötzlich stand es nur noch 10:9 (27.). Zur Pause erarbeitete sich der TV wieder ein kleines Polster (12:9), dass er bis eine Viertelstunde vor Schluss hielt. Einmal führte Wieblingen, doch die letzten neun Minuten sollten mit 7:3 eine klare Angelegenheit für Eppelheim sein. Zur Schlusssirene leuchtete ein 26:23 von der Anzeigentafel.

„Ein Unentschieden wäre gerecht gewesen“, meinte TSV-Sportchef Christian Dörr hinterher. Das sah Eppelheimes Trainer nicht ganz so. „Durch unsere ausgelassenen Torchancen, allein drei Strafwürfe, haben wir den Gegner immer wieder ins Spiel gebracht. Vielleicht half uns auch, dass unsere später eingewechselten Spieler gegen die ermüdeten Leistungsträger des TSV die Entscheidung gebracht haben“, analysierte Robin Erb.

Keinerlei Probleme bekam der TSV Rot mit dem SV Langensteinbach. Die Grundlage für den 34:14-Sieg bildete der 10:0-Lauf von 3:4 auf 13:4 nach 22 Minuten. TSV-Trainer Sebastian Thome konnte somit allen Akteuren genügend Spielzeit verschaffen. Mal wieder enttäuschend verlief das Wochenende für den TSV Handschuhsheim mit einer 18:21-Niederlage beim HSV Hockenheim. Dafür kommt die TSG Dossenheim immer besser in Fahrt. Zuhause gegen die zuvor besser platzierte TGS Pforzheim II, setzten sich die Dossenheimer ungefährdet mit 35:25 durch.

Einen Krimi bis zur letzten Sekunde lieferten sich die Verbandsliga-Frauen des TSV Birkenau II und der KuSG Leimen. Das 19:18 (8:12) bescherte der KuSG den vierten Sieg im vierten Spiel. „Mit den ersten 30 Minuten können wir nicht zufrieden sein“, sagte Leimens Trainer Martin Scherz, der wusste, bei wem er sich zu bedanken hatte, „unsere beiden Torfrauen haben heute sehr viele Chancen des Gegners vereitelt.“

Mit einem Angriffsmotor, der stockt, lässt sich im Handball nicht viel anfangen. Diese Erfahrung mussten die Landesliga-Männer des TSVG Malschenberg bei der Reserve des TSV Birkenau machen. Die verdiente 20:27-Niederlagen hatten sich die „Büffl“ somit selbst zuzuschreiben.

Bei den Männern der KuSG Leimen ist Phil Nitze über sich hinausgewachsen. 19 Tore steuerte er zum 35:32-Erfolg des Kreisligisten beim SC Wilhelmsfeld bei. Beinahe hätte der TSV Rot II eine 23:18-Führung nach 51 Minuten gegen den TV Dielheim noch aus der Hand gegeben. Bis auf 23:22 schrumpf der Vorsprung in der Schlussphase zusammen. Zum Glück für den TSV blieb es dabei.

 

Füchse hungriger als die Tiger

Handball-Verbandsliga Männer: Der Freitagabend liegt dem TSVG Malsch – 28:20-Erfolg gegen Ettlingen

Malsch. (bz) Der ungewohnten Anwurfzeit zum Trotz haben die Verbandsliga-Handballer des TSV Germania Malsch gegen das Schlusslicht HSG Ettlingen nichts anbrennen lassen. Lediglich 45 kurze Sekunden liefen die Hausherren einem Rückstand hinterher. Nachdem Mikka Jenne zum 1:1 ausgeglichen hatte, legte Marius Jörres nach dreieinhalb Minuten die erste Führung nach. Daran änderte sich bis zur Schlusssirene nichts mehr.

„Der dritte Sieg in Folge tut gut“, kommentierte Malschs Trainer Christian Koch am späten Freitagabend. Mittlerweile steht seine Sieben bei 8:4-Punkten, eine sehr gute Ausbeute nach sechs Spieltagen für einen Klub, der seine Zähler in erster Linie sammelt, um sich auf den Nichtabstiegsplätzen zu halten. Das Kuriose dabei: Gegen Ettlingen hat der TSV zum dritten Mal nacheinander gegen einen Karlsruher Verein gewonnen.

Den Grundstein zum perfekten Start ins Wochenende legten die Malscher in der ersten Hälfte. Eine wieder einmal kräftig zupackende Abwehr hielt den Gegner meist erfolgreich vom eigenen Gehäuse fern und vorne spielten Christian Breitenstein (6 Tore), Manuel Bambach (5) und Co. ihre Angriffe konsequent und überlegt zu Ende. Zehn verschiedene Torschützen unterstrichen die geschlossene Mannschaftsleistung des TSVG. Über die Spielstände 6:3, 11:7 schraubten sie die Führung bis zum Seitenwechsel auf 16:9 in die Höhe.

Ein auf den ersten Blick beruhigender Vorsprung, der dennoch hohe Konzentration erfordert, um den Gegner nicht mehr ins Spiel kommen zu lassen. Darauf hatte Koch seine Mannen in der Halbzeitpause hingewiesen, was diese zu seiner vollen Zufriedenheit umsetzten. Den Ettlingern fehlte zudem die spielerische Qualität, um eine ernsthafte Chance auf einen Punktgewinn zu haben. Jörres´ 24:14 eine Viertelstunde vor Schluss brach endgültig die Gegenwehr der Gäste. Bis zum 28:20-Endstand plätscherte die Begegnung regelrecht vor sich hin.

„Trotz des vollen Kaders gehen unsere beiden Außenspieler auf dem Zahnfleisch“, konstatierte Koch, der zusammen mit seinem Co-Trainer Dominik Eipl darauf hofft, in naher Zukunft auf alle Akteure zurückgreifen zu können.

TSVG Malsch: Brown, Eisend (Tor), M. Jenne 3, Frank 2, Olbert 1, Livaja 1, Hipp 4, Jörres 4, Funkert 1, J. Jenne 1, Breitenstein 6/5, Walz, Schnurr, Bambach 5/2.

Ein verschlafener Start und zu viele Zeitstrafen

Handball-Badenliga Frauen: Rot schlägt Dielheim mit 28:20 (11:9) – Eine bestens aufgelegte Huma Rexha (10 Tore) ist nicht genug für den TV

Rot. (bz) Geheimnisse gab es keine vor dem Derby. Daniel Weinheimer, Trainer des TSV Rot, coachte bereits die Dielheimerinnen und Ralf Pichler, Trainer des TV, führte den TSV vor nicht allzu langer Zeit zum Klassenerhalt.

Auf der Platte mussten sich die Gäste unendlich lange 13 Minuten gedulden. Genau so lange dauerte es, ehe ihnen der erste Treffer gelang. Da die Weinheimer-Sieben zu diesem Zeitpunkt bereits mit 7:0 in Front lag, blieb den Gästen nichts anderes übrig, als dem hohen Rückstand hinterherzulaufen.

Jennifer Funkerts erfolgreicher Siebenmeter löste die Anspannung bei den Dielheimerinnen. „Damit war der Fluch gebrochen“, sagte TV-Trainer Ralf Pichler. Kurz darauf verkürzte seine Mannschaft auf 7:4. Bis zur Pause arbeitete sich der Aufsteiger heran, die Seiten wurden beim Stand von 11:9 für den TSV gewechselt.

Wenige Sekunden nach Wiederbeginn brachte Funkert ihre Farben sogar auf ein Tor heran. Doch dann machten gleich drei Zeitstrafen binnen fünf Minuten dem TV so sehr zu schaffen, dass er entscheidend in Rückstand fiel – 17:11 nach 43 Minuten. „Trotz der Strafen haben wir genügend Fehler gemacht“, wollte Pichler die Niederlage nicht alleine an den vielen Zwei-Minuten-Strafen festmachen. Nach 60 Minuten sammelten seine Spielerinnen deren sieben, während beim TSV nur eine Akteurin für zwei Minuten auf die Bank musste. Zehn Minuten vor dem Ende kamen die Gäste nochmals auf fünf Tore heran. Dem ließen die Roterinnen fünf Treffer in Folge zum 27:17 folgen (56.). Bis zum 28:20-Endstand tat sich danach nicht mehr viel.

Auf Dielheimer Seite haben sich neben Funkert, Huma Rexha mit zehn Feldtoren sowie Torhüterin Blessing Häffner am stärksten gegen die Pleite gestemmt. „Einige rennen ihrem Leistungsvermögen leider noch hinterher“, konstatierte Pichler, der darauf hofft, „dass wir hoffentlich bald die Mannschaft sind, die am Ende die Punkte in der Hand behält.“

Umso glücklicher durfte Rots Trainer hinterher sein, schließlich hat sich seine Mannschaft mit nunmehr 8:2-Punkten oben festgesetzt. „Nach dem frühen 7:0 hat die Konzentration etwas nachgelassen“, machte Weinheimer darin den beinahe kompletten Verlust der hohen Führung aus. Einverstanden zeigte er sich, wie seine Mannschaft nach der Pause agierte, „am Ende war es ungefährdet, obwohl die Dielheimerinnen nie aufgaben und bis zum Schluss gekämpft haben.“

TSV Rot: Böllinger, Gehweiler (beide Tor), Schober 2, Huber, Schieszl 6, C. Hofmann 4, E. Hoffmann 7/2, Bräuninger, Busch 2, Knopf 3/1, Mohr 1, D. Hofmann 2, Schneider, Galante 1/1.

TV Dielheim: Häffner (Tor), Funkert 6/3, Dumbeck, S. Müller 1, B. Schmidt, Rexha 10, Kretz, Laier, Neidig, Ritz 1, Wagenblaß 2, Hellberg.