Handschuhsheim gelingt die Sensation

Handball: Verbandsliga-Männer schlagen den Tabellenzweiten TSG Pforzheim II 37:32 – Walldorfs Frauen entscheiden Verbandsliga-Derby in Leimen knapp für sich

Heidelberg. (bz) Spiel eins nach der schweren Verletzung von Eva Zinser verlief erfreulich für die Oberliga-Frauen der HSG St.Leon/Reilingen. Zuhause gegen den TSV Bönnigheim verteilte sich die Verantwortung auf ganz viele Schultern, gleich elf verschiedene Torschützinnen trugen sich bei der HSG in die Statistik ein beim 30:25-Sieg.

„Auch wenn die Chancenauswertung nicht so toll war, bin ich gegen diesen Gegner, gegen den wir immer schlecht ausgesehen haben, mit einem Fünf-Tore-Sieg mehr als zufrieden“, hakte HSG-Trainer Sascha Kuhn die zwei gewonnenen Punkte glücklich ab.

Die erwartet hohe Hürde TSV Birkenau stellte sich den Badenliga-Männern der HSG St.Leon/Reilingen entgegen. Mit einem abermals sehr dünn besetzten Kader machte sich die HSG auf den Weg Richtung südhessische Bergstraße und hielt die Partie mit großem Einsatz lange Zeit offen. Die entscheidende Phase sollte sich kurz nach der Halbzeit abspielen, als St.Leon/Reilingen binnen weniger Minuten aus einem 12:14 einen 13:19-Rückstand aufgebrummt bekam. Davon erholte sich die Winter-Sieben nicht mehr, nach 60 Minuten musste sie sich mit 23:30 geschlagen geben.

Nicht aufzuhalten sind momentan die Badenliga-Frauen der TSG Wiesloch. Das 31:29 (15:9) gegen den TSV Amicitia Viernheim II ist der vierte Sieg nacheinander gewesen. Von sieben verschiedenen Torschützinnen trafen mit Alina Frick (6 Tore), Johanna Sauter (6), Carolin Klevenz (5) sowie Francesca Kuhn (5) gleich mehrere nach Belieben. Bemerkenswert war die Nervenstärke der TSG, die trotz 29:24-Führung sieben Minuten vor dem Ende, drei Minuten darauf den Anschluss zum 29:28 hinnehmen müsste. Kuhns Tore zum 30:28 (57.) und 31:29 (60.) besiegelten schließlich den Heimsieg.

Bereits am Donnerstagabend traf die TSG Dossenheim auf den TSV Germania Malsch in der Männer-Badenliga. Beide Mannschaften gingen punktgleich mit 8:8-Zählern in die Partie, die dann jedoch einen ziemlich einseitigen Verlauf nahm. Im zweiten Abschnitt führte die TSG zwischenzeitlich sogar mit 16 Toren (26:10). Bis zur Schlusssirene gestalteten die Gäste das Ergebnis ein wenig angenehmer (30:19).

Zwei Tage darauf zeigten sich die Malscher von Grund auf verbessert und schlugen den TV Ispringen mit 28:23 (13:7). „Endlich wurden nach leblosen Spielen wieder Emotionen auf die Platte gebracht“, gab TSVG-Trainer Christian Koch zu Protokoll und war stolz auf die Leistung seiner Mannschaft, die sieben potenzielle Stammkräfte ersetzen musste.

Damit hatten vermutlich nicht einmal die größten Optimisten gerechnet. Dem TSV Handschuhsheim ist am Samstagabend gegen die Verbandsliga-Spitzenmannschaft der TGS Pforzheim II ein 37:32-Befreiungsschlag gelungen. Mit dem Erfolg, zu dem Mario Krembsler und Vincent Stupp jeweils zehn Tore beisteuerten, stellte der TSV den Anschluss an das untere Mittelfeld her. „Es waren zwei sehr wichtige Punkte in unserer Situation“, sagte TSV-Trainer Sebastian Schank, dem vor allem die erste Halbzeit gefiel, „da haben wir sehr gut und schnell nach vorne gespielt. Später haben wir die Führung nie hergegeben und daher einen verdienten Sieg eingefahren.“

Traditionell schwergetan hat sich der TV Eppelheim bei der HSG Ettlingen, was den Tabellenzweiten allerdings nicht davon abhielt beim 26:22-Erfolg beide Punkte aus Mittelbaden zu entführen. Dabei zogen sie ihrem Gegner in der Schlussviertelstunde den Zahn, da es nach 45 Minuten noch 18:18 stand. „Im Angriff läuft es derzeit nicht wie gewünscht“, bemängelte TVE-Trainer Robin Erb und lobte gleichzeitig die Nachwuchskräfte Yannick Marz, Carsten Geier sowie Leon Dehnhardt, „sie wachsen immer besser ins Team und sind nicht mehr wegzudenken.“

Ein Punktverlust, der richtig wehtut, hat der TSV Rot zu verarbeiten. Bei der TG Eggenstein führte der Spitzenreiter zur Halbzeit 16:5 und 13 Minuten vor dem Ende immer noch komfortabel mit 24:18. In der Schlussphase spielte Eggenstein groß auf, sodass die Partie 27:27-Unentschieden endete.

Einen Kampf auf Biegen und Brechen lieferten sich die Frauen der KuSG Leimen und der SG Walldorf Astoria im Verbandsliga-Derby. Die Führung wechselte häufig hin und her, das letzte Wort hatten die Gäste, für die Lena Schreck 47 Sekunden vor der Schlusssirene den 20:19-Siegtreffer erzielte. „Wenn man zuhause nur 20 Gegentore kassiert, muss man ein Spiel gewinnen“, sagte Leimens Trainer Martin Scherz, der wusste, woran es lag, „leider sind uns schon kurz nach der Halbzeit die Ideen im Angriffsspiel ausgegangen.“

Nicht den Hauch einer Chance ließen die Kreisliga-Männer der SG Nußloch II dem SC Wilhelmsfeld in dessen Halle. Beim 37:14-Erfolg des Spitzenreiters trafen neun verschiedene Akteure, Peter Kern erzielte dabei alleine neun Tore.

 

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Immer knapp zurück

Handball-Badenliga Männer: Die TSG Wiesloch schafft gegen Viernheim nie den Anschluss – 22:27-Niederlage

Wiesloch. (bz) Sie haben alles probiert, aber es hat nichts gefruchtet, um im Heimspiel gegen den TSV Amicitia Viernheim die Chance auf einen Erfolg zu bekommen. Am Ende stand eine 22:27-Niederlage nach 9:13-Rückstand zur Pause. Quasi über den kompletten Spielverlauf lagen die Wieslocher zwischen drei und fünf Toren zurück.

„Das ist bitter, so haben wir uns das nicht vorgestellt“, erklärte TSG-Trainer Michael Peitz, der den Knackpunkt in der nicht zwingend genug agierenden Abwehr sah, „wir bekommen in den letzten Wochen einfach zu viele Gegentore.“ Nach einem ordentlichen Saisonstart stehen aktuell vier Niederlagen in Folge sowie ein zweistelliger Tabellenplatz zu Buche.

Eine kleine Vorentscheidung sollten gegen Viernheim die letzten fünf Minuten vor der Pause sein. Von einem 8:9 Schlagdistanz gab es innerhalb kürzester Zeit einen 9:13-Rückstand. „Diesem Rückstand sind wir danach die ganze Zeit hinterhergelaufen“, konstatierte Peitz. Nicht wirklich in den Griff bekommen haben die Hausherren dabei Viernheims Holger Hubert, der geschickt die Fäden in deren Angriffsspiel zog. Er be- und entschleunigte das Tempo immer dann, wenn es nötig war. Mit ein Schlüssel für den Sieg der Südhessen stellte deren Variabilität im Angriff dar. Insgesamt acht verschiedene Akteure trugen sich mehrfach in die Torschützenliste ein.

All das sollte zu viel für die TSG sein. „Viernheim war einfach die paar Tore, die sie mehr geworfen haben, cleverer und haben daher verdient gewonnen“, zeigte sich Peitz als fairer Verlierer. Mit Blick auf die knifflige Phase, die seine Sieben gerade durchmacht, ist er für die anstehenden Aufgaben dennoch zuversichtlich. „Mein Trainerkollege Oliver Bender und ich sind davon überzeugt, dass der Knoten bald platzen wird“, versichert Peitz, der auf die baldige Rückkehr einiger Spieler hofft, „zuletzt haben immer mal wieder einige wichtige Leute gefehlt. Wenn die wieder an Bord sind, werden wir die Leistung abrufen, die wir uns vorgenommen haben.“

Kommenden Samstagabend wäre das wünschenswert bei der punktetechnisch ähnlich dastehenden HG Oftersheim/Schwetzingen II.

TSG Wiesloch: Haubrok, S. Sauter (beide Tor), Ruß, Maier 5, Olbrich 4, Schira, Marischler, B. Maier, Ebbecke 2, Dutzi 4, M. Sauter, F. Sauter 2, van de Locht 4, Leitner 1.

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Erste Saisonniederlage im Spitzenspiel

Handball-Badenliga Frauen: Die SG Nußloch unterliegt der HSG Mannheim mit 25:30 – „Der Sieg für Mannheim geht absolut in Ordnung“

Nußloch. (bz) Im Topspiel des achten Spieltags setzte es die erste Niederlage für die Frauen der SG Nußloch. Gegen die HSG Mannheim mussten die „Nussis“ ein 25:30 (12:15) hinnehmen.

„Es war definitiv kein unverdienter Sieg für die Mannheimerinnen“, zollte Nußlochs Trainer Marcus Gutsche der Leistung des Mitabsteigers Respekt, „sie wollten es ein wenig mehr und deshalb haben sie auch gewonnen.“

Bis auf die ersten zehn Minuten liefen die Gastgeberinnen meistens einem Rückstand hinterher. Immer wieder netzte Felicia Arnold ein, insgesamt traf Nußlochs Nummer 23 zwölf Mal. In acht Fällen war sie von der Siebenmeterlinie aus erfolgreich. Außerdem traf Fatima Saddiki in regelmäßigen Abständen und insgesamt sechs Mal. Übertroffen wurden die beiden jedoch von Mannheims Nadine Titze, die 13 Tore verbuchte und eine 100-Prozentquote von der Siebenmeterlinie hatte. In acht von acht Fällen traf sie.

Nach der ausgeglichenen Anfangsphase, setzte sich die HSG erstmals nach 20 Minuten mit vier Toren ab (8:12). Saddiki, Marie Harbarth und zwei Mal Arnold glichen vier Minuten darauf aus, ehe sich die Gäste bis zur Pause ein kleines Polster erarbeiteten (12:15). „Wir haben einfach zu viele Fehler gemacht, unsere erste und zweite Welle wollte nicht funktionieren und im Sechs-gegen-Sechs haben wir uns ebenfalls schwergetan“, führte Gutsche in seinem Fazit weiter aus, „irgendwann war dann auch der Glaube weg.“

In den zweiten 30 Minuten hielt sich der Rückstand konstant bei drei oder vier Toren, bis sich die Nußlocherinnen auf nur noch zwei Treffer Unterschied heranarbeiteten. Saddikis Anschluss zum 22:24 zehn Minuten vor dem Ende beantwortete die HSG mit zwei Siebenmeter-Toren zum vorentscheidenden 22:26 (54.). Bis zum 25:30-Endstand durch Katharina Lemke brachte die SGN ihre Gegnerinnen nicht mehr in die Bredouille.

Mit nunmehr 9:5-Zählern liegt Nußloch knapp hinter Rot (10:4) und vor Mannheim (8:4). „Die Gegner nehmen sich momentan die Punkte gegenseitig weg, deshalb gilt es ruhig zu bleiben“, sah Gutsche die Niederlage zwar als ärgerlich, aber nicht entscheidend für den weiteren Saisonverlauf.

SG Nußloch: Schnurpfeil 1, Dörr (beide Tor); Goßmann, Racky 1, Knoof, Saddiki 6/1, Kann, Joerg 1, Werle, Arnold 12/8, Harbarth 1, Gerhardt, Lemke 3.