Starke zweite Hälfte der Schlüssel zum Sieg
Handball-Verbandsliga Männer: TSV Rot läuft nach der Pause heiß – 29:20-Erfolg in Tauberbischofsheim
Tauberbischofsheim/Rot. (bz) Die optimistische Stimmung vor dem ersten Saisonspiel hat den Verbandsligisten TSV Rot nicht getäuscht. Beim Aufsteiger HSG Dittigheim/Tauberbischofsheim setzte sich der TSV dank einer famosen zweiten Hälfte mit 29:20 (12:12) durch.
Dabei erwies sich der Gastgeber, der von seinen Zuschauern lautstark unterstützt wurde, als harter Brocken. „Man hat die Aufstiegseuphorie beim Gegner gespürt“, so Rots Trainer Sebastian Thome, „die haben bis zum Umfallen gekämpft und ließen sich lange Zeit nicht abschütteln.“ Mehrmals lagen die Gäste in den ersten 30 Minuten mit bis zu vier Toren in Front. „Leider haben wir uns immer wieder einlullen lassen“, gefiel es Thome ganz und gar nicht, dass seine Sieben nicht frühzeitig für klare Verhältnisse sorgte.
So dauerte es bis um die 35. Minute, als Dittigheim/Tauberbischofsheim sichtlich die Kräfte schwanden, während der TSV seinerseits eine Schippe drauflegte. „Solange war Tauberbischofsheim ebenbürtig, dann sind wir im Stil einer Spitzenmannschaft davongezogen“, lobte Thome seine Mannschaft, die der HSG mit zwei Unterzahltoren endgültig den Zahn zog. Nahezu perfekten Handball bot der Gast zwischen der 40. und 53. Minute, da der aufmerksame Torhüter Jannik Steger in diesem Zeitraum keinen einzigen Gegentreffer hinnehmen musste. Gleichzeitig zogen seiner Vorderleute in diesen 13 Minuten uneinholbar von 17:16 auf 25:16 davon.
Der Mann des Tages war Dominic Steinhauser mit zehn Toren. „Dominic hatte in der Vorbereitung noch etwas Probleme, am Samstag hat er aber in Angriff und Abwehr überragend gespielt“, bescheinigte Thome ihm eine tadellose Leistung. Insgesamt trugen sich neun verschiedene Akteure in die Torschützenliste ein, der erst 18-jährige Raphael Thome bei seinem Debüt in der Startformation gleich vier Mal. „Er hat das in ihn gesetzte Vertrauen voll und ganz zurückgezahlt“, so Thome über den talentierten Außenspieler.
Unterm Strich fiel das Ergebnis mit neun Toren Unterschied sehr deutlich aus. „Zu deutlich, um ehrlich zu sein“, schlussfolgerte der Coach, „ein Sieg mit vier, fünf Toren Abstand wäre meines Erachtens in Ordnung gewesen.“
TSV Rot: Steger, J. Steinhauser (beide Tor); Freiseis 3, M. Thome, R. Thome 4, Weis 2, Pospisil 1, T. Steinhauser 2, Klary, D. Steinhauser 10, Stegmüller 2, Körner 4/1, Geider, Marterer 1.
Hauptsache zwei Punkte
Handball-Verbandsliga Frauen: SG Walldorf Astoria erkämpft sich ein 25:22 (17:14) in Mühlburg
Mühlburg/Walldorf. (bz) Die Verbandsliga-Frauen der SG Walldorf Astoria haben die Auftakthürde bei der Turnerschaft Mühlburg mit 25:22 (17:14) erfolgreich genommen. Dabei stand die Partie unter keinen guten Vorzeichen, da die Walldorferinnen die Auswärtsfahrt mit lediglich acht Feldspielerinnen antreten konnten.
„Wir konnten nicht alles so umsetzen, wie es uns nach der Vorbereitung vorgenommen hatten“, erklärte die Trainerin Jeannette Ullrich, über allem stand aber selbstverständlich die Erleichterung, „die zwei Punkte mitgenommen zu haben.“ Gab besonders gefreut hat sie sich über die Aushilfe von Sabrina Mildenberger, die aufgrund ihrer beruflichen Tätigkeit so gut wie nicht mehr trainieren kann, am Samstagabend aber in die Bresche gesprungen ist. „Sabrina hat dabei in der Abwehr eine Position gespielt, die zudem völlig neu für sie war“, sagte Ullrich über Mildenberger, die darüber hinaus drei wichtige Tore zum Auswärtssieg beisteuerte.
Zu Beginn trafen beide Mannschaften nahezu mit jedem Angriff, wie das 5:5 nach nicht einmal sieben Minuten dokumentiert. In der Folge gelang es den Gästen meist knapp in Front zu bleiben und diese Führung bis eine Viertelstunde vor Schluss zu halten. „Dann hat uns eine extreme Schiedsrichter-Entscheidung gegen uns wachgerüttelt“, sprach Ullrich eine bestimmte Szene an, als ihrer Mannschaft ein klarer Siebenmeter verwehrt wurde und der Unparteiische stattdessen auf Tor ab entschied.
Mitentscheidend für die überzeugenden letzten 13 Minuten, die 6:2 für Walldorf endeten, war eine glänzend aufgelegte Isabel Hoba im Tor, die einige große Chancen der Mühlburgerinnen zu Nichte machte. Und vorne ließ Vanessa Köhler keinen ihrer vier Siebenmeter aus, aus dem Feld heraus steuerte die Spielmacherin fünf weitere Treffer bei. Ihr 25:21 rund 90 Sekunden vor dem Ende war gleichbedeutend mit der Entscheidung.
„Auswärts in Mühlburg sind immer sehr schwierige Partien, da dass ein Gegner ist, der uns nicht so wirklich passt“, pustete Ullrich im Nachgang tief durch, „deshalb ist umso besser, dass wir die zwei Punkte mitnehmen konnten.“
SG Walldorf Astoria: Hoba, Haffner (beide Tor); Köhler 9/4, Schlitz 2, Mommert 4, Fleig 2, Grüssinger, Eckert 4, Mildenberger 3, Neuert 1.
Glücklicher Punktgewinn in Bietigheim
Handball: Oberliga-Frauen aus St.Leon/Reilingen starten mit Remis in Bietigheim – Wieblingens Widmann trifft zwölf Mal
Heidelberg. (bz) Ein Remis (24:24), das im Vorfeld gefühlt zu wenig gewesen ist für die Oberliga-Frauen der HSG St.Leon/Reilingen, aufgrund des Spielverlaufs aber in Ordnung ging. Bei der SG Bietigheim-Bissingen II wartete ein unbekannter Gegner, der aus der dritten Liga abgestiegen ist.
Nicht wirklich funktionieren wollte die sonst so starke 6:0-Abwehr. Immer wieder fanden die Gastgeber ihre Kreisläufer, was zwangsläufig zu einfachen Toren führte. Im Angriff ließ die HSG die Genauigkeit bei ihren Würfen vermissen, so stand es zur Pause gerechtfertigt 12:14. Besser wurde es erst in der Schlussviertelstunde, nach der Umstellung auf eine 5:1-Abwehr. Zu diesem Zeitpunkt lagen die Gäste mit fünf Toren zurück (17:22). „Durch viele Fehler des Gegners konnten wir am Ende ein verdientes, aber auch glückliches Unentschieden holen“, fasste HSG-Spielerin Jana Pohl den Sonntagabend aus ihrer Sicht zusammen, „es wurde deutlich, dass wir noch an vielen Stellen eine Schippe drauflegen müssen, um den eigenen Erwartungen gerecht zu werden und in der Liga standhalten zu können.“
Mit einer einzigen Partie startete die Frauen-Badenliga am Wochenende. Diese hatte es aber in sich und wurde erst in den Schlusssekunden zugunsten des TSV Rot mit 21:20 (9:9) beim TSV Amicitia Viernheim entschieden. Die Anwurfzeit (18 Uhr am Sonntagabend) bot den optimalen Rahmen für einen packenden Vorabendkrimi.
Dabei startete der TSV aus Rot furios. Sarah Knopfs verwandelter Siebenmeter nach sieben Minuten war gleichbedeutend mit einer 4:0-Führung. In der Folge gestatteten die Gäste ihrem Gegner zu viele Freiheiten rund um den Kreis und im Angriff gingen sie nicht konsequent bei ihren Torchancen zu Werke. Das torarme Ergebnis von 9:9 zur Pause lag an den langsam gespielten Angriffen der Südhessen sowie am zu statischen Angriffsspiel der Roter Frauen. Bis in die Schlussminuten konnte sich Rot nie um mehr als zwei Tore absetzen. Die Entscheidung brachte Mara Müllers Treffer zum 21:19 24 Sekunden vor der Schlusssirene.
Enttäuscht mussten sich die Verbandsliga-Männer des TSV Germania Malsch auf den Nachhauseweg machen. Bei der TGS Pforzheim hielten sie über die komplette Spielzeit mit, führten zehn Minuten vor dem Ende sogar mit einem Tor, ehe sie sich mit 26:28 (14:15) geschlagen geben mussten. Insgesamt kosteten zu viele technische Fehler einen Punkt.
Dank Marco Widmann, der zwölf Tore erzielte, setzte sich der TSV Wieblingen mit 30:26 (13:12) gegen den SV Langensteinbach durch. Bis zur 40. Minute stand die Partie auf des Messers Schneide, ehe der TSV binnen acht Minuten entscheidend von 18:18 auf 25:18 davonzog. Ebenfalls die ersten zwei Punkte auf der Habenseite verbuchte der TSV Handschuhsheim. Eine herausragende Abwehrleistung bildete die Grundlage für den 24:18-Heimsieg gegen die HSG Ettlingen.
Mit ungewohnten Voraussetzungen, bei der SG Heidelsheim/Helmsheim II darf Harz verwendet werden, taten sich die Verbandsliga-Frauen der KuSG Leimen lange Zeit schwer. Über ein 9:10 zur Pause kämpfte sich die KuSG heran und schaffte es in einer starken Schlussphase die Partie mit 22:20 zu ihren Gunsten zu entscheiden. „An die Leistung aus den letzten 15 Minuten müssen wir nächste Woche gegen Neureut anknüpfen, um aus einem erfolgreichen Saisonauftakt einen guten Saisonstart zu machen“, freuet sich Leimens Trainer Martin Scherz, während er direkt den Bogen zur kommenden Aufgabe schlug.
Dem TV Eppelheim II wurde bei seinem Debüt in der Männer-Landesliga eine schwache erste Halbzeit zum Verhängnis. 8:15 lag der TVE zu diesem Zeitpunkt beim TV Mosbach zurück, am Ende hieß es 21:24. „Wir konnten das Tempo, die Härte und das Niveau mitgehen – mir ist nicht bange“, so Eppelheims Spielertrainer Moritz Kluger mit einem positiven Fazit zur knappen Niederlage. Chancenlos blieb der TV Bammental bei der Drittliga-Reserve des TVG Großsachsen. Beim 15:29 (7:13) hatte der Landesligist zu keinem Zeitpunkt die Aussicht auf einen Punktgewinn.
Gerechterweise endete das Aufeinandertreffen der Kreisliga-Männer zwischen dem SC Sandhausen und dem TSV Rot 21:21-Unentschieden. Zwischenzeitlich lagen die Gastgeber mit drei Toren in Front, in der Schlussminute liefen sie allerdings einem Rückstand hinterher. Der umjubelte Ausgleichstreffer zum Endstand gelang Daniel Walter in der letzten Sekunde.