Ganz knapp an der Sensation vorbei
Handball: Badenliga-Männer der TSG Wiesloch mit 22:22 gegen den Tabellenführer – Erster Saisonsieg für die Badenliga-Frauen des TV Viktoria Dielheim
Heidelberg. (bz) Denkbar knapp scheiterte die TSG Wiesloch an der großen Sensation, dafür ist ihr Punktgewinn aufgrund des 22:22-Remis gegen die SG Heidelsheim/Helmsheim immerhin als positive Überraschung zu vermerken.
Von der großen Lücke, die sich in der Tabelle zwischen den beiden Klubs auftut, war am Samstagabend nichts zu sehen in der Wieslocher Stadionhalle. Die Gastgeber begannen konzentriert und selbstbewusst gegen den Tabellenführer. Dabei steigerten sie sich sogar kurz vor der Pause und warfen sich in den letzten Minuten vor selbiger einen kleinen Vorsprung heraus – 13:9. Auch dank einem starken Sebastian Sauter im Tor.
Bis in die Schlussphase hielten die Wieslocher ihren knappen Vorsprung und sahen beim 21:18 durch Nico Maier, mit sechs Toren erfolgreichster Werfer auf der Platte, wie der sichere Sieger aus, da danach nur noch 190 Sekunden zu spielen waren. Heidelsheim/Helmsheim zeigte in dieser Phase jedoch, warum sie an der Tabellenspitze stehen. Mit zwei erfolgreichen Siebenmetern glichen sie zum 22:22-Endstand aus.
„Leider haben wir uns am Ende nicht belohnt, wir haben aber eine sehr starke Mannschaftsleistung über fast 60 Minuten gezeigt“, fasst Wieslochs Trainer Oliver Bender das Geschehen zusammen, „man konnte dabei sehen, welches Potenzial in unserer Mannschaft steckt.“
Einen ganz wichtigen zweifachen Punkterfolg hat die HSG St.Leon/Reilingen bei der SG Pforzheim/Eutingen II eingefahren. Nach zwischenzeitlichem 4:8-Rückstand (15.), kämpfte sich die HSG bis zur Pause auf ein Tor heran (11:12), ehe sie die Partie im zweiten Abschnitt drehte und mit 27:23 gewannen.
„Durch die Pforzheimer offensive Abwehrreihe hatten wir anfangs Schwierigkeiten ins Spiel zu kommen“, berichtete St.Leon/Reilingens Sportlicher Leiter Daniel Brenzinger, „ausschlaggebend für den Sieg war letztlich die starke Defensive mit einem wiederum sehr gut aufgelegten Max Winter im Tor.“ Dank des Erfolgs hat die HSG die Goldstädter in der Tabelle vorerst hinter sich gelassen. Brenzinger schickte ein Lob an die gesamte Mannschaft hinterher: „Die Jungs haben überragend gekämpft und sich zusammen den Sieg verdient erarbeitet.“
Bis auf die erste Viertelstunde ließen die Badenliga-Frauen des TSV Rot nichts anbrennen gegen den TSV Rintheim. Unterm Strich steht ein verdienter 37:27-Erfolg der Weinheimer-Sieben, mit der sie zumindest eine weitere Woche den ersten Tabellenplatz hält. Cathrin Hofmann traf neun Mal und insgesamt verzeichnete der TSV zwölf verschiedene Torschützinnen.
Erleichterung pur herrschte am Sonntagabend bei den Frauen des TV Viktoria Dielheim. Im achten Saisonspiel gelang dem Aufsteiger der so sehnlichst erwartete Sieg. Dabei zeigte die Mannschaft von Trainer Ralf Pichler den Zuschauern einen wahren Handball-Krimi. 9:13 lag sie zur Pause zurück, ließ sich von der drohenden Niederlage aber eher beflügeln als hemmen und drehte den Spieß in den zweiten 30 Minuten um. Letztlich bildete die kompakte Abwehr den Grundstein für den 25:24-Erfolg, bei dem Huma Rexha (6) sowie Lea Wagenblaß (5) herausragten.
Eine Viertelstunde lang musste die TSG Germania Dossenheim einen schwarzen Sonntag befürchten. Mit zeitweise vier Toren lag sie beim Schlusslicht HSG Ettlingen zurück, ehe Nicolai Elfner und Co. die Partie langsam aber sicher drehten. Über ein 15:12 zur Pause zogen die Dossenheimer auf bis zu 23:16 (49.) davon. Nach 60 Minuten leuchtete ein ungefährdetes 26:22 von der Anzeigentafel.
Dramatik bis in die Schlusssekunden bot der Vergleich zwischen dem TSV Wieblingen und dem TSV Handschuhsheim. Der Außenseiter aus dem Heidelberger Norden lieferte den in der Tabelle weitaus besser platzierten Wieblingern einen heißen Kampf. Handschuhsheims Jonas Bald glich 56 Sekunden vor dem Ende zum 25:25 aus, doch das letzte Wort hatte Björn Koffeman. Sein Treffer zum 26:25 war gleichbedeutend mit dem Wieblinger Derbysieg.
Einen in dieser Höhe eher nicht erwarteten 26:18-Erfolg fuhren die Verbandsliga-Frauen der SG Walldorf Astoria bei der HSG Bergstraße ein. Damit bleibt die Sieben von Jeannette Ullrich in Lauerstellung zur Spitze.
Die Frauen des TV Eppelheim haben bei der Landesliga-Spitzenmannschaft der SpVgg Ilvesheim lange Zeit mitgehalten und beinahe etwas Zählbares mit nach Hause genommen. Eine Viertelstunde vor Schluss gelang Nicole Gölz der Anschlusstreffer zum 21:22, danach zog der Favorit jedoch davon und am Ende stand eine verschmerzbare 24:28-Niederlage.
Weiter tadellos hält sich die SG Nußloch II in der Kreisliga 1. Das 33:22 (13:10) beim TSV Steinsfurt bedeutete den zehnten Sieg im zehnten Spiel. Der Tabellenvierte KuSG Leimen musste seinerseits lange um die zwei Punkte gegen den TV Sinsheim zittern, bevor der 27:26-Sieg feststand.
„Schade, dass jetzt schon Pause ist“
Handball-Badenliga Frauen: TSG Wiesloch kommt immer besser in Fahrt – 39:33-Erfolg gegen die HG Saase
Wiesloch. (bz) Mit Vollgas auf der Überholspur. So muss man sich die Badenliga-Frauen der TSG Wiesloch derzeit vorstellen. Der missglückte Saisonstart mit drei Niederlagen in Folge ist längst vergessen, dass 39:33 (21:15) gegen die HG Saase am späten Samstagnachmittag ist der sechse Sieg nacheinander gewesen.
„Schade, dass jetzt schon Pause ist“, sagte Wieslochs Trainer Frank Gerbershagen, angesichts der herausragenden Form, in der sich seine Sieben befindet, die nun allerdings ihre siebenwöchige Pause beginnt. Erst am 18. Januar des nächstens Jahres geht es wieder um Punkte, wenn der TV Viktoria Dielheim zum Derby in die Stadionhalle kommt.
Gegen Saase brannten die Wieslocherinnen in der Offensive ein wahres Feuerwerk ab. 20 der 39 Tore gingen alleine auf das Konto von Johanna Sauter und Alina Frick, die beide je zehn Mal einnetzten. Gerbershagen hob in diesem Zusammenhang besonders die Spielerinnen hervor, die für die Dauer-Torschützinnen die Lücken rissen. „Carolin Klevenz bindet auf der Mitte meist zwei Kontrahentinnen, Hanna Lies verrichtet am Kreis eine tolle Arbeit und stellt wichtige Sperren und Helena Schupp hat auf der Außenbahn ebenfalls ein starkes Spiel gemacht“, nannte der Trainer drei weitere Frauen, die zu überzeugen wussten.
Wenn es etwas zu kritisieren gab, waren es die ersten zehn Minuten der zweiten Hälfte. „Da haben wir in den Schongang geschaltet und den Gegner auf diese Weise wieder herankommen lassen“, haderte Gerbershagen mit dem Konzentrationsloch nach der Pause. Als Vorentscheidung darf das 30:24 durch Pia Hilgenhaus zwölf Minuten vor dem Ende herangezogen werden. Beide Mannschaften hatten bis zum Schluss große Freude am Tore-Werfen, weshalb die Partie mit 72 Treffern extrem torreich endete.
Auf Wieslocher Seite ist die Zuversicht groß, noch stärker in der Rückrunde aufgestellt zu sein. Einige Spielerinnen kehren nach Verletzungen zurück, unter anderem Lea Marischler, die nach ihrem Kreuzbandriss bereits etwas Spielpraxis in der zweiten Mannschaft sammelte. „Lea ist ein wichtiger Faktor für unsere Abwehr mit ihrer Aggressivität“, freut sich ihr Trainer auf mehr Konsequenz in der Defensive.
TSG Wiesloch: Fiala, Kraus (beide Tor); Blum, Klevenz 4, Lies 3, Schupp 7, Rothermel, Hilgenhaus 2, Sauter 10/4, Baumgärtner, Hauswirth 3, Frick 10/3, Kuhn.
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Eine Siebenmeter-Bilanz zum Verzweifeln
Handball-Verbandsliga Männer: Fünf Mal scheitert der TSV Rot vom Strich an Brendel – 22:26-Niederlage gegen den TV Eppelheim
Rot. (bz) Hätte der TSV Rot seine Siebenmeter allesamt verwandelt, hätte er sein Heimspiel gegen den TV Eppelheim gewonnen. Nüchtern betrachtet kosteten die fünf Fahrtkarten dem TSV die Partie gegen den neuen Tabellenführer aus Eppelheim, der sich in der Sporthalle der Parkringschule wie ein Spitzenreiter präsentierte. Immer dann, wenn ein Zeitspiel drohte, schlugen die Eppelheimer eiskalt zu. Auf der anderen vergaben die Roter neben den Strafwürfen reihenweise Tempogegenstöße und mussten sich verdientermaßen mit 22:26 (10:12) geschlagen geben.
„Es lief wie erwartet“, begann Rots Trainer Sebastian Thome seine Analyse, „wir gehen personell ziemlich am Stock, außerdem haben wir uns mit der 5:1-Abwehr der Eppelheimer extrem schwergetan und zu allem Überfluss musste Dominic Steinhauser verletzt in die Kabine.“ Steinhauser hatte bis zu seiner Verletzung Anfang der zweiten Hälfte drei Treffer beigesteuert, ehe er unglücklich auf dem Boden aufkam und sich voraussichtlich ein Schleudertrauma zugezogen hat.
Beinahe über den kompletten Verlauf lagen die Gäste mit wenigen Toren in Front. Rot ließ sich nicht abschütteln, andererseits traf Eppelheim stets in den wichtigen Momenten. Die dünne Bank bei den Hausherren sorgte letztendlich dafür, dass Thome hinterher von einer, „zur geringen Durchschlagskraft im Angriffsspiel“, sprach. Nicht funktionieren wollte das Spiel über den Kreis und über die Außenpositionen kam der TSV erst in den Schlussminuten zu Torerfolgen.
„In der Summe war es einfach zu wenig, was wir gezeigt haben, um gegen so eine Spitzenmannschaft zu gewinnen“, schloss Thome sein Fazit. Trotz der dritten Niederlage befinden sich die Roter nach wie vor in Schlagdistanz zur Spitze. Damit die so bleibt, müssen aus den beiden verbleibenden Partien 2019 aber dringend Punkte her.
„Heute hat fast alles gepasst. Philipp Stotz hat nach seinem leichten Durchhänger in den letzten Spielen wieder glänzend Regie geführt und entscheidende Tore gemacht. Höchste Anerkennung natürlich auch an Sebastian Scheffzek“, hob Eppelheims Trainer Robin Erb zwei Spieler besonders hervor.
TSV Rot: J. Steinhauser (Tor); Ganter, Freiseis 6/3, R. Thome 3, A. Weis 3, T. Steinhauser 4, Wribe, Billmaier, Geider 2, D. Steinhauser 3, T. Stegmüller, Döring, Marterer 1.
TV Eppelheim: N. Brendel (Tor); P. Brendel 5, Späth, Stotz 3, Spilger, Hofmann, Scheffzek 6, Marz 2, Hess 4, Geier 1, Dennhardt 4, Schäfer 1, Sommer.