Badens Handballer stellen sich neu auf

Struktur-Reform bei Verbandstag in Dossenheim geplant

 

Heidelberg (soz) Der 36. Verbandstag der badischen Handballer morgen (ab 13.30 Uhr) in Dossenheim wird einer der wichtigsten der Geschichte. An Punkt 6 der Tagesordnung stimmen die Vereine über eine Struktur-Reform ab: Aus bisher sechs Kreisen (Pforzheim, Karlsruhe, Bruchsal, Mannheim, Heidelberg, Tauber), die das Gerüst des badischen Handball-Verbandes bilden, sollen lediglich zwei Bezirke entstehen. Der Nord-Bezirk „Rhein-Neckar-Tauber“ würde aus Heidelberg, Mannheim und Tauber bestehen, der Süden aus Bruchsal, Karlsruhe und Pforzheim. Alle bisherigen Strukturen würden damit aufgelöst.

 

Vor allem für den Spielbetrieb hat das massive Folgen: Aus den Kreisligen werden Bezirksligen gebildet. Heidelberger Klubs spielen dann nicht mehr nur untereinander, sondern auch gegen Vereine aus dem Mannheimer Bereich und aus dem Taubertal.

 

„Der Grund für die Reform ist, dass wir den Spielbetrieb für die nächsten Jahre ausreichend sichern wollen“, sagt Jürgen Brachmann, der Vorsitzende des Handballkreises Heidelberg. „In den letzten Jahren sind die Mannschafts-Meldungen bedauerlicherweise stark zurückgegangen. In der Vierten Kreisliga haben wir beispielsweise lediglich noch fünf Mannschaften – da kann man keinen ordnungsgemäßen Spielbetrieb mehr gewährleisten.“

 

Ganz dramatisch sieht es im Frauen-Bereich aus, weshalb dort die Reform bereits ab der kommenden Saison stattfindet. Im Männer-Bereich wäre die Qualifikation für die wahrscheinlich fünf Bezirksligen ab der im September startenden Runde.

 

Die Struktur-Reform wird seit ca. eineinhalb Jahren im Verband und den Vereinen diskutiert. In einer vom badischen Verband in Auftrag gegebenen Umfrage stimmten über 80 Prozent für das neue Gebilde. Doch Brachmann sieht auch Nachteile: „Ich befürchte, dass durch die erheblich größeren Gebiete sehr viel Nähe zu den Vereinen verloren gehen wird.“

 

Was wird dann aus den Handball-Kreisen? Sie werden sich, so lautet der Plan, ab März 2020 auflösen. Andreas Pfrang, bisher Kreisvorsitzender Mannheim, kandidiert dann für den Vorsitz des Nord-Bezirks, Brachmann als sein Stellvertreter.