Heidelberg (soz) 34 Minuten lief alles normal: Der HC Neuenbürg, souveräner Tabellenführer der Handball-Badenliga, führte beim bis dato immer noch abstiegsgefährdeten HSG St. Leon/Reilingen zu diesem Zeitpunkt immer noch 15:19. Auch vorher hatte der HSG gegen den überzeugend auftretenden Favoriten keine Chance. 5:9 und zur Pause 10:15 lag St. Leon zurück und hatte große Schwierigkeiten, den wuchtigen Angriff der Gäste in Schach zu halten. Doch dann kam alles anders. Am Ende jubelte St. Leon über einen sensationellen 34:27 gegen den Spitzenreiter.
In der 44. Minute hatte St. Leon erstmals den Rückstand aufgeholt (23:23). Die Gastgeber spielten sich nun in einen Rausch, es gelang ihnen sowohl in der Offensive wie auch in der Abwehr (fast) alles. Fünf Minuten später hatte die HSG bereits einen Vier-Tore-Vorsprung herausgeworfen (28:24), kurze Zeit später war die Partie beim 32:26 entschieden. Herausragend bei St. Leon waren gleich vier Akteure: Janosch Menger (9 Tore), Christian Decker (8), Kevin Kleinlagel (6) und Felix Scholl (5).
Schon zu Beginn der Saison prophezeite Trainer Patrick Körner, dass man bei der TSG Wiesloch noch viel Freude an der neuformierten, jungen Mannschaft mit vielen Eigengewächsen haben werde. Schwankende, teilweise schwache Leistungen in der Vorrunde ließen zumindest leichte Zweifel an der Leistungsstärke aufkommen – doch nun meldet sich der letztjährige Vize-Meister mit starken Leistungen in der Rückrunde zurück. Nach dem überzeugenden Erfolg in Oftersheim wurde der Tabellen-Zweite TSV Birkenau sensationell 31:27 nach Hause bezwungen. Von Beginn beherrschte Wiesloch das Geschehen, zog nach dem 5:5 auf 10:7, 12:8 und zur Pause überraschend deutlich auf 15:10 davon. Wer an eine Aufholdjagd des Favoriten gedacht hatte, sah sich getäuscht: Auch in der zweiten Hälfte dominierte Wiesloch, ließ Birkenau auch ohne den an der Hand verletzten Stamm-Torwart David Böhler keine Chance mehr. 18:12, 23:16 und 28:22 waren die Zwischenstände zu einem ungefährdeten Erfolg. Vor allem der quirlige Rückraumspieler Nico Maier machte ein phantastisches Spiel und erzielte sieben Treffer.
Sowohl St. Leon als auch Wiesloch haben sich durch die beiden Erfolge ins Mittelfeld der Tabelle geschoben – ganz sicher sein können sie sich bei sechs bzw. fünf Punkten Vorsprung auf einen Abstiegsplatz allerdings noch nicht. Doch wenn die beiden Teams so begeisternd weiterspielen, haben sie in dieser Saison noch viel zu feiern – nicht nur den Klassenerhalt...
Durch das 28:31 gegen die HSG Mannheim bleibt Aufsteiger TSV Rot 2 Vorletzter in der
Landesliga. Rot bekam dabei vor allem Stefan Tunkl nicht in den Griff – der Gästespieler erzielte insgesamt elf Treffer, davon nach dem 26:27 (52.)
drei der letzten vier Mannheimer Tore.