HSG St. Leon/Reilingen 19:18 (10:9) TV Knielingen
Keeper Marc Schmidt hält HSG St. Leon/Reilingen im Spiel - In den letzten Minuten fällt kein Tor
(rh) Zum letzten Heimspiel der laufenden Runde, begrüßte die Herrenmannschaft der HSG St.Leon/Reilingen die Gäste aus Knielingen im heimischen Harres. Beim Blick auf die Tabelle war klar, dass ein Spiel auf Augenhöhe zu erwarten war. Es war zwar eine Begegnung des Siebten gegen den Neunten, jedoch hatte Knielingen die Bürde eines Drei-Punkte-Abzuges zu verschmerzen, wogegen die HSG deren „nur“ einen zu verkraften hat. Gegen diesen läuft zudem noch ein Einspruchsverfahren.
Der Beginn der Partie war vielversprechend für die Gastgeber. Der Abwehr-Routenier Christopher Eichstätter war wieder im Team und motivierte seine Kollegen zu einer aufopferungsvollen Abwehrarbeit. Das sollte sich auch gleich auf den Spielverlauf auswirken, denn die ersten Angriffe der Gäste konnten abgewehrt und selbst ein 3:0 vorgelegt werden. Hinzu kam noch die wieder außergewöhnlich gute Torhüterleistung des St. Leoner Keepers Marc Schmidt, der nicht nur in der Anfangsphase einige Würfe des Knielinger Angriffs parierte, sondern über die gesamte Spielzeit ein guter und zuverlässiger Rückhalt für sein Team war. Doch nach den Zwischenständen von 5:2 und 6:3 schlichen sich bei der Heim-Sieben wieder die in letzter Zeit Überhand nehmenden Unsicherheiten ein. Gleich reihenweise wurden Konter und klare Einwurfmöglichkeiten vergeben und zusätzlich noch Strafwürfe für die Gäste produziert. So war es nur eine Frage der Zeit, bis sich der TV Knielingen auf das anfängliche Anrennen der HSG eingestellt hatte und ergebnistechnisch aufschloss. In der 26. Minute war es dann soweit. Der TV Knielingen erzielte per Strafwurf den Treffer zum 7:7 Unentschieden. Den anschließenden Führungstreffer der Gäste konnten die Hausherren dann wieder egalisieren und nach einem weiteren Treffer, beim Stande von 10:9 die erste Halbzeit beenden.
In der Pause versuchte das Trainergespann Bernd Feldmann und Carsten Lansche ihr Team neu auf den Gegner einzustellen. Doch was auf dem Spielfeld gezeigt wurde, knüpfte nahtlos an die Leistung der ersten Halbzeit an. Zu vergebenen Kontern und Strafwürfen kamen nun auch noch Fehlpässe und riskante Abspiele hinzu. Es war erneut Torhüter Schmidt zu verdanken, dass diese Blößen nicht vom TV Knielingen ausgenutzt werden konnten. Mit einigen Glanzparaden hielt er sein Team im Spiel und verhinderte ein allzu frühes Absetzen der Gäste. Bis zur 48. Minute betrug der Abstand nie mehr als ein Tor, ehe dem TVK, bezeichnenderweise per Siebenmeter, eine Zwei-Tore-Führung zum 16:14 gelang. Nach einer anschließenden Auszeit der HSG, wurden dann noch einmal alle Kräfte mobilisiert. Der Lohn dafür war der Ausgleich zum 17:17 in der 54. Minute. Ein Foulspiel bei dieser Aktion und gleichzeitiges Unverständnis eines Knielinger Spielers gegen seine 2-Minuten-Strafe bescherte der HSG eine 4-minütige Überzahl, die postwendend zum 18:17-Führungstreffer genutzt wurde. Dem Ausgleichstreffer der Gäste folgte wiederum ein Treffer der HSG zum 19:18 in der 56. Minute. Von nun an warfen sich die Angreifer der Gästemannschaft immer wieder mit Elan in die Abwehrreihen der HSG, um doch noch zu einem erfolgreichen Abschluss zu kommen, oder um von dem Schiedsrichter-Gespann einen Strafwurf zugesprochen zu bekommen. Doch alle Mühen waren vergebens. Die St. Leoner Abwehr war standhaft und hatte selbst sogar noch durch einen Konter die Möglichkeit den Sack zuzumachen. Doch auch diese Chance wurde ausgelassen und so war die HSG sichtlich erleichtert, als der Schlusspfiff ertönte und der knappe Vorsprung über die Zeit gerettet werden konnte. Die Zuschauer sahen an diesem Abend einen wahren Abnutzungskampf, bei dem die Mannschaft mit der besseren Physis die Punkte einstreichen sollte.
HSG St. Leon/Reilingen: Schmidt, Jacobs; Bujdos 1, Rausch 3, Krepper 6, Schmitt, Antl, Lechner, Eichstätter, Manke, Decker 7/2, Menger, Huber, Kikillus 2.
TV Knielingen: Panazan, Schucker; Hettich 1, Dinescu, J. Rabsch 2, Estedt 1/1, Meinzer, Walther 9/5, S. Rabsch 3, Hepperle, Waldmann 2.
Strafzeiten: 1 - 3.
Siebenmeter: 4/2 - 6/6.
TSG Wiesloch 16:35 (8:17) TSV Birkenau
TSG Wiesloch vom TSV Birkenau vorgeführt - Hessen sind nun Zweiter
(msc) Selten ist ein Handballspiel mit nur einer Statistik erzählt, doch bei der Badenliga-Partie zwischen dem TSV Birkenau bei der TSG Wiesloch war genau das möglich. Ruven Dietrich, Keeper der „Falken“, sammelte ganze 20 Paraden – bei nur 16 Gegentoren – eine beachtliche Quote. Wem diese Statistik allerdings noch nicht reicht, der hatte noch mehr zu schauen: Der TSV erzielte selbst 35 Treffer, gewann also mit fast 20 Toren Vorsprung. Das 35:16 war eine bärenstarke Leistung des gesamten Birkenauer Teams. Wiesloch hatte dagegen kaum eine Chance und muss sich mit der krachenden Heimniederlage zufrieden geben.
Nach einer Viertelstunde waren die Gäste aus Hessen bereits mit 8:3 in Führung, die Partie nahm auch in der Folge keine andere Wendung mehr. Den ersten zehn Tore Rückstand mussten die Hausherren nach 32 Minuten hinnehmen. Die Phase zwischen 40. und 55. Spielminute wurde für die TSG dann noch bitterer: Ein 10:1-Lauf Birkenaus setzte den Deckel drauf. Am Ende gab es den verdienten 35:16-Erfolg für den TSV Birkenau.
„Wir haben heute das Spiel in Stutensee-Weingarten bestätigt“, freute sich auch Gäste-Coach Gabriel Schmiedt: „In der Abwehr war das sehr deutlich.“ Ein Lob, das er ausdrücklich nicht nur, aber auch auf seinen Keeper Ruven Dietrich gemünzt haben wollte: „Er war in den letzten drei Spielen – seit Nils Heckmann sich verletzt hat – ein bärenstarker Rückhalt. Aber man darf gerade heute nicht nur einen Spieler herausheben.“ Stattdessen war der Erfolg insbesondere eine überragende Leistung des gesamten Birkenauer Teams. „Sie haben gut zusammengespielt und sich dafür belohnt“, so Schmiedt weiter: „Wille, Konzentriertheit und Disziplin waren da.“ Für ihn die Grundlage, die es nun gilt, weiterzuverfolgen. Die Wieslocher sollten dagegen nun tunlichst vermeiden, sich noch eine Vorstellung dieser Art zu leisten.
TSG Wiesloch: Böhler, Wollitzer; Dörr, Ruß 2, N.Maier 2/1, Bederke, Tichelmann 2, Dutzi 2, M.Sauter 2, F.Sauter 1, Kapp 1, B.Maier 1, van de Locht 2, Schmidt-Eisenlohr 1.
TSV Birkenau: R.Dietrich; Höhne 6/4, Suschlik 4, Gutsche 1, Fey 3, Schmidt 3, S.Dietrich 2, Kinscherf 2, Baumann 4/1, Böhm 1, Pauli 7, L.Heckmann, Kleis 2.
Strafzeiten: 3 - 1.
Siebenmeter: 1/1 - 5/5.