Heidelberg (soz) Selten in den vergangenen Jahren sahen die 350 Anhänger ein so spannendes, emotionsgeladenes, hochklassiges Badenliga-Derby wie am vergangenen Wochenende. Das Duell zwischen der TSG Wiesloch und der HSG St. Leon/Reilingen hatte alles, was den Handball-Sport ausmacht. Am Ende siegte Wiesloch durch einen Treffer eine Sekunde vor dem Ende von Jonas Ruß mit 28:27.
Dabei hatte zunächst St. Leon alles im Griff. Sie führten 0:3 (2.), 6:9 (14.) und 9:13 (18.), ehe die kampfstarken Wieslocher besser ins Spiel fanden und es bis zur Pause (17:16) wendeten. Im zweiten Abschnitt war es ein großartiges Kampfspiel, in den letzten 20 Minuten konnte keine der Mannschaften mit mehr als einem Treffer in Führung gehen. 30 Sekunden vor dem Ende kam Wiesloch noch mal in Ballbestitz – und nutzte die Chance eiskalt. Damit nahm die TSG auch Revanche für die Hinspiel-Niederlage. Trainer Patrick Körner, der das Duell mit seinem Bruder Christopher (Coach bei der HSG) für sich entschied, sagte überglücklich: „Endlich konnte sich meine Mannschaft mal wieder für eine gute Leistung belohnen.“ Beide Mannschaften kämpfen nun in den letzten vier Spielen um den sechsten Platz – nachdem sowohl Wiesloch als auch St. Leon in der Vorrunde lange um den Klassenerhalt zittern mussten, ist das eine mehr als akzeptable Leistung. Zumal man berücksichtigen muss, dass sich beide Klubs vor der Saison neu aufstellen mussten.
Nach vier Niederlagen stoppte der TSV Malschenberg in der Landesliga seine Talfahrt und holte beim 29:29 gegen den TV Brühl wenigstens mal wieder einen Punkt. Dabei taten sich die Gastgeber gegen die offensive Abwehr der Mannheimer zunächst schwer. Deshalb führte Brühl zur Pause verdient 10:15. Malschenberg zeigte sein Kämpferherz, verkürzte mit vier Toren in Folge auf 18:20 (42.) und glich fünf Minuten später sogar zum 22:22 aus. Doch sechs Minuten vor dem Ende lag der Herbstmeister erneut fast aussichtslos 24:28 in Rückstand. Dank einer enormen Leistungssteigerung vor allem in der Abwehr gelang noch eine famose Aufholjagd. Jannis Haupt erzielte eine Minute vor dem Ende mit seinem vierten Treffer den vielumjubelten Ausgleich.
Seit Wochen präsentiert sich der TV Bammental in einer herausragenden Verfassung. Das zeigte der TVB auch beim 34:27 gegen den bisher so starken Aufsteiger TV Mosbach. Den Grundstein legte die Mannschaft von Trainer Marc Winterhalder bereits in der ersten Halbzeit: 10:6 und 16:11 waren die Zwischenstände, ehe Bammental mit einem beruhigenden 19:12 in die Pause ging. Die Dominanz änderte sich auch im zweiten Abschnitt nicht: Zwischenzeitlich hatte der TVB zehn Tore Vorsprung. Vor allem Lukas Huber mit zwölf und Jochen Zimmer mit neun Toren ragten aus einer bärenstarken Mannschaft heraus. Allerdings verletzte sich Huber kurz vor Schluss am Knie – dem großen Talent droht das Saison-Aus.
Bammental ist nun bereits Dritter, der Rückstand auf Tabellenführer Dittigheim hat
sich in den vergangenen Wochen auf einen Pluspunkt verringert. Allerdings sind die Taubertäler noch mit zwei Spielen in Rückstand. Nächste Woche hat Bammental beim Spitzenspiel in Dittigheim die
letzte Chance, das Meisterschafts-Rennen noch mal spannend zu machen.