Heidelberg (soz) Zum Schluss standen sie alle zusammen im Foyer der Reilinger Sporthalle. Christopher Körner, seine Brüder Kevin und Patrick sowie die Mutter der drei und unterhielten sich über den großen Kampf zuvor. Das Nachbarschafts-Duell in der Handball-Badenliga entschied die HSG St. Leon/Reilingen 26:24 gegen die TSG Wiesloch. Doch wie im Vorjahr war es auch ein Duell der Familie Körner. Christopher ist Trainer bei der HSG, Patrick Trainer in Wiesloch, Kevin seit dieser Runde Spieler der TSG.
„Es war der erste Erfolg gegen meinen Bruder“, sagt Christopher, „natürlich freue ich mich für den Klub. Aber gegenüber Patrick habe ich ein schlechtes Gewissen. Ich möchte nicht, dass Wiesloch absteigt.“
Trotzdem war der Sieg auch für St. Leon richtig wichtig. Denn 40 Minuten war Wiesloch die bessere Mannschaft. Gestützt auf einen starken Torhüter David Böhler führte die TSG kurz vor der Pause 9:15. Vor allem in der Offensive zeigte die TSG während der gesamten ersten Spielhälfte die bessere Raumaufteilung, das effektivere Zusammenspiel und konnte die viel zu passiv wirkende Defensive der HSG ein ums andere Mal düpieren. Die HSG kam offenbar zunächst mit dem Druck des Keller-Duells nicht zurecht, machte viele Fehler. Doch gegen Ende des ersten Durchgangs schmolz Wieslochs Vorsprung, St. Leon verkürzte durch drei blitzsauber herausgespielte Treffer auf 12:15.
Nach dem 17:20 wirkte St. Leon wesentlich konzentrierter. Die Abwehr war nun sehr beweglich, ließ mit ihrer Kompaktheit und Aufmerksamkeit den Gegner nicht mehr zur Entfaltung kommen. Zwei klug herausgespielte Treffer über Rechtsaußen und den Kreis brachten den 19:20-Anschlusstreffer, wiederum eine gelungene Abwehr-Aktion brachte schließlich durch einen erfolgreichen Tempogegenstoß den vielumjubelten 20:20-Ausgleich. Das HSG-Team war nun eindeutig Chef im Ring und gefiel in der Schussphase durch sein großes Engagement und die größeren Kraft-Reserven. Mit gut strukturierten Angriffen und überlegt herausgespielten Chancen ging man mit 24:22 in Führung.
„Zum Schluss haben wir es clever heruntergespielt“, sagte Christopher Körner, „für uns war dieser Sieg auch für die Moral sehr wichtig. In den Wochen zuvor haben wir oft die Partien beherrscht, sind gegen Ende eingebrochen. Jetzt war es umgekehrt.“
Der TSV Malschenberg gehört in dieser Saison zum Besten, was die Landesliga zu bieten hat. Das zeigte sich auch beim imponierenden 27:21 in Brühl. Nach dem 5:5 ließ der TSV keinen Zweifel aufkommen, wer besser ist und zog auf 6:14 davon. Nur beim 20:22 (55.) wurde es noch mal eng, doch eine Auszeit und das 20:23 des starken Fabian Klefenz (insgesamt zehn Tore) entschieden die Partie endgültig. Malschenberg liegt auf Platz drei.