Nußloch hält Spitzenposition mit Mühe

 

SG Pforzheim/Eutingen - SG Nußloch 23:23 (13:12).

 

(msc) Goldstädter wachsen gegen SGN über sich hinaus - Freudl sichert von der Linie den Punkt

 

Noch ist nichts passiert. Ein Punkt durfte die SG Nußloch im Kampf um die Meisterschaft in der Dritten Handballliga abgeben, genau davon hat sie gegen die SG Pforzheim/Eutingen Gebrauch gemacht. Da der direkte Vergleich mit der TSB Heilbronn-Horkheim aber an die Nußlocher geht, liegt die SGN nach wie vor – ungeachtet des Ergebnisses der Konkurrenz, weiterhin in der Führungsposition. Wirklich zufrieden waren die Verantwortlichen aber trotzdem nicht. „Das Positive am Spiel war der Punktgewinn“, zog Trainer Christian Job zumindest ein teilweise gutes Fazit: „Dadurch sind wir unabhängig von Horkheim immer noch Tabellenführer.“ Doch auch er hat gemerkt, dass sich das Team der SGN unglaublich schwer getan hat: „Leider konnten wir gegen eine sehr clever agierende Mannschaft nicht die Leistung abrufen, wie es in den letzten Wochen der Fall war.“ Insgesamt 46 Tore sind wenig, gerade für das eigentlich schnelle Spiel der Nußlocher. Doch Pforzheim/Eutingen zwang den Gäste eine andere Spielweise auf. „Sie waren topmotiviert, haben mit langen Angriffen sehr, sehr clever gespielt“, analysierte Job: „So haben wir nicht unseren Rhythmus gefunden.“

 

Der erste Treffer der Partie gelang zwar dem Nußlocher Toptorschützen Pierre Freudl von der Siebenmeter-Linie, doch die robuste Abwehr der Hausherren stand von Beginn an gut. Sandro Münch gelang so nach sechs Minuten erst das erste Tor, doch auch die Gäste hatten erhebliche Probleme zum Tor durchzudringen. Münch legte zwei Tore nach, die SG Pforzheim/Eutingen lag plötzlich mit 3:1 vorne. Ein Schock für Nußloch, dass sich das Gastspiel anders vorgestellt hatte. „Bei uns hat auch ein bisschen die Einstellung gefehlt, die Aggressivität ist abhanden gegangen“, kritisierte Geschäftsführer Holger Schwab. Der Abstiegskampf setzte bei den Gastgebern hingegen neue Kräfte frei, das körperbetonte Spiel in der Verteidigung stellte die SGN vor einige Probleme. Nach zehn Minuten war Coach Job zusätzlich gezwungen, Kreisläufer David Ganshorn aus dem Spiel zu nehmen. Er bekam die Präsenz der Pforzheimer Abwehr deutlich zu spüren, Philipp Müller war am Kreis von nun an auf sich allein gestellt. Auch Jobs Auszeit nach zwölf Minuten zeigte zunächst nur wenig Wirkung: Kurze Zeit später setzte es das 5:2 für die Goldstädter, dann musste Freudl für zwei Minuten vom Feld. Doch Pforzheim vergab den fälligen Siebenmeter, Lars Crocoll sorgte per Doppelpack für den 4:5-Anschluss. Zehn Minuten vor der Pause drehte Nußloch das Spiel sogar, nach Christian Buses 6:7 glich Freudl erneut von der Siebenmeter-Linie aus – dann erzielte Sebastian Körner die Führung. Heim-Trainer Alexander Lipps fackelte nicht lange, zog sofort die Auszeit. Bis zum Seitenwechsel waren dann wieder die Goldstädter besser im Spiel, mit 13:12 für die Hausherren ging es folglich in die Kabinen.

 

Abschnitt zwei war eine Partie mit offenem Visier. Beide Abwehrreihen gaben alles, die Offensivbemühungen blieben weiterhin bemüht. Eine Führung von mehr als zwei Toren kam nicht mehr zu Stande – zu ausgeglichen war die Begegnung dafür. In den letzten fünf Spielminuten wurde es dann noch einmal ganz eng für die Gäste. Kevin Bitz hatte gerade das 22:21 erzielt, Keeper Fabian Lieb war richtig gut im Spiel angekommen. Doch Pforzheim drängte auf den Ausgleich, Goran Gorenac erzielte ihn schließlich. Vier Minuten waren nun noch auf der Uhr, der Ball wollte aber nicht mehr den Weg ins Tor finden. Pforzheim/Eutingen gelang dieses Kunststück dann doch – 51 Sekunden vor dem Ende. Es war der Rückstand für Nußloch, dass nun alles für den Punktgewinn rausholen musste. Lieb stand hinten gut, seine Vorderleute brachten vor dem gegnerischen Tor aber keinen Spielzug mehr im Gehäuse unter. Ein Siebenmeter musste her, das Duell Mann-gegen-Mann also. Drei Mal war Freudl bisher an diesem Abend der Sieger, 35 Sekunden vor Schluss hatte er die Chance, den Ausgleich damit zu erzielen – und blieb eiskalt. „Unter dem Strich können wir nach dem erwartet schweren Spiel mit dem Punkt zufrieden sein, weiß Job: „Der Gegner hat absolut an seinem Maximum gespielt und uns große Probleme bereitet.“

 

SG Pforzheim/Eutingen: Matijevic, Petruzzi; Gorenac 4, Münch 5, Mönch 3, Hufnagel 5, Broschwitz 2, Strehlau 2, Lupus 1/1, Gerstner 1, Catak, Langenfeld, Dolity.

SG Nußloch: M. Bitz, Lieb 1; Kuch 1, Körner 2, Crocoll 2, Müller 1, Freudl 7/4, Geppert 2, Schmitt 4, Buse 1, K. Bitz 2, Ganshorn, Pauli.

Strafzeiten: 3 - 3.

Siebenmeter: 2/1 - 4/4.