Familienfrieden im Hause Job

TSG Haßloch - SG Nußloch 24:24 (9:11). 

 

(msc) Brüder Christian und Tobias teilen sich dir Punkte - Hochspannung am Ende

 

Irgendwie hatte sich die SG Nußloch den Spieltag etwas anders vorgestellt: Während man selbst nur einen Punkt aus Haßloch entführte, das Spiel endete 24:24, sicherte sich die Konkurrenz auf Pforzheim und Heilbronn beide Zähler. Immerhin verlor der bisherige Tabellenführer Balingen-Weilstetten II bei der HG Oftersheim/Schwetzingen, so dass nun lediglich drei magere Punkte die ersten sechs Teams von einander trennen. „Unter dem Strich war das Unentschieden okay“, musste SGN-Coach Christian Job zugeben, ergänzte aber: „Wirklich zufrieden bin ich damit aber nicht.“ Einer war es aber an diesem Abend, wie der Trainer erzählt. „Mein Vater hat schon eine Nachricht geschickt“, schmunzelte er: „Sie lautete: Gut gemacht.“ So musste sich Job Senior zumindest nicht entscheiden, welchem seiner Söhne er den Sieg mehr gönnt. Job dazu: „Vom Familienfrieden her war es ein gutes Ergebnis.“ Wie im Hinspiel bestand auch das Rückspiel in der Pfalz aus einer Art Hallen-Schach zwischen Christian Job und seinem Bruder Tobias. „Beide Teams waren in der Abwehr sehr gut eingestellt und sehr aggressiv in der Deckung“, hatte der Nußlocher Übungsleiter eine intensive Begegnung wahrgenommen: „Da fällt es dann sehr schwer, im Angriff in den Spielfluss zu kommen.“

 

Das erste Tor des Abends gehörte TSG-Spieler Peter Masica, dann verschafften sich aber die Blauen aus Baden einen leichten Vorteil. Gestützt auf einen starken Fabian Lieb im Kasten eilte die SG Nußloch zunächst auf 3:1 davon, nach einer Viertelstunde dann auf 7:4. „Fabi war in der ersten Halbzeit wieder überragend“, wusste auch Geschäftsführer Holger Schwab. Der Rest des Teams erwischte indes größtenteils einen gebrauchten Abend: Haßloch kam näher, Ales Muhovec zwang Job mit seinem 7:8-Anschluss zur Auszeit. Nach dieser gelang allerdings kein Tor, stattdessen durfte Elvijs Borodovskis an die Siebenmeter-Linie – und netzte an Lieb vorbei ein. Die passende Antwort hatte der nach der Winterpause genesene Kevin Bitz parat. Dass der 23-jährige sich nach und nach wieder an seine Normalform herantasten, war bekannt – dass er allerdings auf dem geraden Weg zur Topform ist, weniger. Ein Doppelpack später musste der andere Job-Bruder die grüne Karte auf den Zeitnehmer-Tisch packen. Der folgende Anschluss wurde jedoch erneut mit einer Zwei-Tore-Führung beantwortet – Torschütze war einmal mehr Kevin Bitz. „Er war sehr stark“, freute sich Schwab nach Spielschluss und lobte weiter: „Auch unsere beiden Kreisläufer Philipp Müller und David Ganshorn waren super.“ Das 11:9 von Bitz war dann auch der Halbzeitstand.

 

Im zweiten Abschnitt legten die Gäste dann noch eine Schippe drauf, bauten die Führung immer weiter aus. Nach 41 Minuten erzielte Simon Kuch das 20:15, Tobias Job musste erneut reagieren. Die folgende Auszeit musste dringend genutzt werden, um nicht komplett den Anschluss zu verlieren – und sie wurde es. Nußlochs Außen Max Schmitt musste kurze Zeit später für zwei Minuten vom Feld, Haßloch nutzte die numerische Überlegenheit zu den ersten beiden Treffern eines 3:0-Laufs. Als Christian Job das Spiel mit der Auszeit beruhigte, Ganshorn das 21:18 markierte und Borodovskis zudem mit einer Zeitstrafe für eine Nußlocher Überzahl sorgte, schien die Druckphase der Hausherren vorbei zu sein – sie war es aber keineswegs. „Das war im Prinzip nicht erfolgreich – in dieser Phase haben wir durch Fehlwürfe und technische Fehler ruckzuck den Vorsprung verspielt“, sah Christian Job eine schwache Leistung seiner Jungs: „Das war zu schnell und zu leichtfertig.“ Während der Überzahl traf Haßlochs Kevin Seelos doppelt, Nußloch dagegen gar nicht, auch danach traf wieder Seelos zum etwas überraschenden 21:21-Ausgleich. Es kam, wie es kommen musste: Spannung pur im Bruder-Duell. Bei etwas weniger als drei Minuten auf der Uhr egalisierte Dennis Gregori die 24:23-Führung Nußlochs, danach hatten beide Teams die Gelegenheit, die Partie zu ihren Gunsten zu entscheiden. Haßlochs Seelos scheiterte aber von der Siebenmeter-Linie aus am inzwischen eingewechselten Nußlocher Schlussmann Marco Bitz. „Da hat Marco einen ganz wichtigen rausgeholt“, so Schwab zur Situation: „Dann haben wir am Ende sogar die Chancen noch zu gewinnen, bekommen aber ein Stürmerfoul.“ Im Gegenangriff kommt aber auch der Gastgeber nicht mehr zum erfolgreichen Abschluss, es bleibt so bei der Punkteteilung. „Am Ende wurde es zu einer ganz schönen Zitterpartie“, sagte Christian Job: „Beide Mannschaften haben eben alles gegeben.“

 

TSG Haßloch: Schlingmann, Eigenmann; Borodovskis 3/1, Masica 2, Schubert, Kern 3, Zech, Muhovec 1, Seelos 7/2, Zellmer 1, Kurka 1, Gregori 6, Wilde.

SG Nußloch: M. Bitz, Lieb; Kuch 3, Körner, Crocoll, Müller 5, Fehringer, Geppert 4, Freudl 1, Schmitt 1, Buse 1, K. Bitz 6, Ganshorn 3, Pauli.

Strafzeiten: 2 - 2.

Siebenmeter: 4/3 - 0/0.